Haus des Citarista

Das Haus hat zwei Atrien und drei Peristylia (2700 Qm Gesamtfläche), weil es aus zwei kleineren Häusern, die im I. Jahrhundert verbunden wurden, besteht. Eine Bronzestatue von dem Zither spielenden Apoll, die heute im Archäologischen Museum in Neapel zu sehen ist, gibt dem Haus den Namen. Das Haus gehörte der Familie der Popidii, eine der wichtigsten und ältesten Familien in Pompeij. Im linken Bereich wurden zwei Bronzeporträts von dem Hausbesitzer und von seiner Frau entdeckt. Ein weiteres weibliches Marmorporträt war im Peristylium; zwei im oberen Stock entdeckten männlichen Marmorporträts stellen wahrscheinlich Marcello (Schirmherr der Kolonie) und andere mit der kaiserlichen Familie verbunden Persönlichkeit dar. Die Porträts sollten auf die Regierungstreue der Familie hinweisen. Das Gebäude gehörte einem zweitrangigen Zweig der Familie Popidii, auf deren Mitglieder sich die zwei Wahlschriften und die 3 Graffiti an den Wänden beziehen. 45 politische Programme, die sich auf der Via dell´Abbondanza befinden, wurden ihnen zugeschrieben. Empfangsräume und Schlafzimmer sind um die Peristylia, Diensträume um das Atrium angeordnet und haben keine Tablinium; Den Bewohnern des Hauses stand auch ein privater Thermenbereich zur Verfügung. Im zentralen Peristylium befanden sich Tiere darstellende Bronzestatuen, die auf der Kante des Beckens lagen und für herrliche Wasserspiele genutzt wurden. Besonders schön sind das Wildschwein, das von zwei Hunden gefasst wird, der rennende Löwe und die Schlange, die heute im Archäologischen Museum aufbewahrt sind. Die mit dem Gebäude verbundene Bäckerei, Konditorei und das Gasthaus sind wahrscheinlich Nebengebäude des Wohnkomplexes.

Haus des Labyrinths

Dieses Haus befindet sich in Pompeij (in der Region VI, Insula 11,9.10) und wurde in der Zeit der Republik errichtet. Im Haus befindet sich ein Mosaikbild mit der Darstellung Theseus und der Minotauros im Labyrinth, das dem Haus den Namen gibt. Es handelt sich um ein Beispiel für ein samnitisches Haus mit zwei Innenhöfen, von denen das Hauptatrium mit vier Säulen ausgestattet ist. Dieser von der hellenistischen Welt beeinflusste Grundriss wurde umgestaltet, indem das Haus durch ein Peristylium erweitert wurde. Um das Peristylium herum befinden sich viele Empfangsräume (oeci) und der zentrale Saal, wo man normalerweise aß. Durch diese Renovierungsarbeiten hat sich der Alltag der Familie, die dort wohnte, geändert, weil es ein neuen Mittelpunkt im Haus gab. Diese Raumaufteilung spiegelt die Gewohnheiten der pompejianischen Aristokratie wider. Das Haus hat Wanddekorationen in 2. Stil und Mosaikbilder. In siebzehn Raumen sind noch Spuren dieser Malereien zu sehen. Die Wände wurden wahrscheinlich gegen 70-60 v. C. bemalt und gehörten zu einer neuer Dekoration des Hauses, die nach die Zerstörung 89 v. C. gemacht wurde. Nördlich des Peristylium befindet sich ein mit Korinthiensäulen dekorierter Empfangsraum. Der Thermenbereich des Hauses ist im 3. Stil geschmückt.
Das typische römische Haus hatte normalerweise nur ein Atrium. Hier gibt es zwei. Es ist deshalb zu vermuten, dass das Haus des Labyrinths aus zwei ehemals unabhängigen Häusern, die danach verbunden wurden, besteht.